Rückblick Stellenlosigkeiten, Ausblick aus meinem Nachlass, Resilienz - CTPFEE, Lebensfreude (Bericht, Betrachtung, Lösung)

Direkt zum Seiteninhalt

Rückblick Stellenlosigkeiten, Ausblick aus meinem Nachlass, Resilienz

Ausgestellte Werke
Abschied, loslassen bei Kündigung, Stellenlosigkeit
Meine geliebte Aushilfspoststelle am Samstag musste ich per 31.12.03 aus wirtschaftlichen Gründen beenden. Vieles konnte ich davon mitnehmen. Da ich die Arbeit sehr liebte, vermisse ich sie heute noch. Aber gerade daher schöpfte ich unermesslich viel über die Kündigung hinaus: Meine Fotos aus der Tour, die Kolleginnen und Kollegen, die Blumen, meine Ausstellung dazu, das zukünftige Interview mit einer alleinstehenden Dame, welche ein grosses Projekt begann, meine erste Videosequenz mit einem Hund und dessen Besitzer, die mir ermöglichten Ausstellungen, mein Pöstlerschritt usw. Danach durfte ich ein unermesslich langes Wochenende ausleben; besass es aber nicht!

Die Stellenlosigkeit (Abschied von Arbeit) beschäftigte mich früher ein Jahr lang sehr. Ich war während dieser Zeit von Stellenlosigkeit bedroht und bekam das Lohndumping hautnah zu spüren, sodass ich mehrfach zu diesem Thema ausstellte und auch ein Buch publizierte mit dem Schluss: Niemals aufzugeben, sich irgendwie zu beschäftigen, oder auch das Recht zu haben, „nichts“ zu tun. Das sich mit mir Beschäftigen, mit der Natur, die Verwendung der Freizeit für Kunstmaler und Wanderungen, kam mir bis heute sehr zu Nutzen - dass nach dem Abschied ein positiverer Neubeginn kommt, daran dachte ich zuerst bei meiner Kündigung der Stelle bei der Stadt Kreuzlingen nicht.
  
Abschied ist auch Kreislauf. Daher loslassen, verrotten und keimen lassen für uns und andere Personen
In der Gartenarbeit und -Betrachtung fand ich mit meiner Frau völlige Losgelöstheit:
Kreislauf
(Den „Abfall“ habe ich noch vergessen;         Im Herbst einen gesiebten Komposthaufen
kleine Holzstückchen, Steine, Plastik,             auf verschiedene Beete verteilen,
Silberpapier von Mohrenköpfen,                    ist Zündstoff für die Liebe im nächsten Frühling,
Plastik-Anbinder, lehmige Erde usw.)             damit wieder alles kommt und geht.
  
Neubeginn
Stossen wir gemeinsam an, dass auf Verrottetem für uns und andere Personen Neuglücklichkeit beginnt!
Ihr versteht, ich liess mich auch manchmal „zerreissen“, obwohl ich mich jeden Morgen und am Abend sammelte und meine Unvollkommenheit bedachte. Beim Zugfahren und zu Hause mit meiner Frau holte ich meine täglich wiederkehrenden Gedanken aus meinem Innersten, für mit mir verbundene, mit mir gutgesinnte Seelen, für Wissende, wie für Euch in jedem Alter empfehlenswert.
 
So konnte ich mich öffnen und mein neues Gedicht Euch freudvoll zusenden. Es entstand am 10.10.03 nach dem Öffnen des Buches über Steine, welches von meiner Frau im Wohnzimmer liegengelassen wurde, mit einem Kochrezept drin (nicht mit Steinen versteht sich). Nach dem danach folgenden Lesen eines anderen Buches zum Untergang der Natur und der Menschen „10 Maximen zur Weiterexistenz“[1], in Anlehnung an mein Sieben der Gartenecke im Schrebergarten, ein Kilometer weg vom Kieswerk Solenberg entfernt, zuoberst auf einer Moräne – was das an Steine ergab! – spriessten die folgenden Gedanken:
 
Hinüberdenken
Steine und Menschen bekamen gemeinsam ihre Art,
nur merken deren Massen trotz vergangener Zeiten nicht,
dass sie ihrer Auflösung immer schneller entgegengehen,
da die meisten den Irrtum ihres Denkens nicht überspringen können.
 

Resilienz
Meine Resilienz ist abhängig von den verfügbaren Ressourcen. Die zweite Resilienzquelle ist die Fähigkeiten, die ich erworben habe. Wie kann ich Probleme lösen? Wie kann ich mich beruhigen? Welche Prioritäten kann ich setzen? Alle diese Fertigkeiten wirken sich auf meine Resilienz aus. Die letzte Resilienzquelle entspricht meinem Selbstvertrauen, meiner Selbstliebe und meinem Selbstrespekt. Hier lässt sich mit der Resilienzförderung gut ansetzen.
 
Haben Sie konkrete Beispiele für die Resilienzförderung? Bei Kindern üben wir beispielsweise Gefühle zu erkennen und zu benennen. Dann weiss das Kind zum Beispiel, dass es okay ist, sich zu ärgern. Prinzipiell hilft es, positive Emotionen zu stärken und zu lernen, was mich in einer schwierigen Situation aufbaut.
 
Quelle: SOS Mitmensch mo Magazin für Menschenrechte Nr. 74 S. 12. Silvia Exenberger ist Klinische, Gesundheits- und Entwicklungspsychologin und arbeitet in Tirol. Ausschnitt Text Nadja Riahi ZUSAMMEN DURCH DIE UNGEWISSHEIT

[1] René Delavy, 10 Maximen zur Weiterexistenz. Die Realität hinter dem vorgetäuschten Sein, Kaos Verlag, ISBN 3-9522790-0-5, S. 92 ..immer mehr entfernte von einer Realwelt,..“
Zurück zum Seiteninhalt